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1700 Kilometer - Bunt, grau, anders, hilfsbereit.

Erster Bericht in Ungarn

Wie spricht man nun eigentlich bitte "teljes kiőrlésű" aus?

Wir überquerten die Grenze nach Ungarn, es regnete und wir radelten. ...Denn wir hatten bei Regen ja sonst nichts zu tun. Dabei folgten wir stur und zielstrebig den Schildern des Eurovelo 6 (Atlantik - Schwarzes Meer), der sogar in den kleinsten Dörfern mit 2-spurigen und mit Strich getrennten Fahrrad-Autobahnen angelegt wurde. Dabei waren wir komplett alleine.

Die erste Nacht in Ungarn verbrachten wir nach Unterstützung durch zwei hoch motivierte und hilfsbreite Ungarn bei der Schlafplatzsuche an einem See mit zwei österreichischen Fischern und einem riesigen Fischfang. Wir durften beiwohnen an einem Fang auf den manche Fischer scheinbar 10 Jahre warten. Und verbrachten mit den Beiden einen sehr entspannten Abend und obendrein ein Frühstück.

In den kommenden Tagen passierten allerhand skurrile Dinge: ein Mann beschenkte Tine, die wartend vor dem Supermarkt weilte, mit einem Müsliriegel; zwei Bäckersdamen liefen uns mit feinsten süßen Stückchen nach; bei allerhand Gesprächen beteiligten sich alle Teilnehmer des Gespräches wild gestikulierend, weil wir keine gemeinsame Sprache fanden; und wir gaben gefühlt allerhand Geld aus, weil 1 Euro umgerechnet ca. 315 ungarische Forint sind. 

 

In Komarón überquerten wir noch einmal die Donau, um eine weitere Etappe in der Slowakei zurückzulegen. Die genaue Route kannst Du dir auf unserer Routenansicht ansehen.

 

Wir entdeckten in diesen Tagen, in denen wir viel radelten, wenig fotografierten, auch wenn wir viele sehr schöne und auch nicht so schöne Orte durchquerten, das frühe Aufstehen für uns... Und plötzlich kamen wir voran.

Um wieder nach Ungarn zu kommen, überquerten wir die Maria-Valeria-Brücke. Diese Brücke wurde bereits zwei Mal zerstört und nun nach über 60 Jahren erst wieder im Jahr 2001 eröffnet. Hier wurde so viel Geschichte, die erst wenige Jahrzehnte alt ist und anhält, schwer bewusst. Esztergom, die Stadt auf ungarischer Seite, wird auch auch das "Ungarische Rom" genannt. Und tatsächlich thront auf dem Hügel die Basilika, und sie ist einfach nur schön.

 

Wir durchquerten das Donauknie, um nun das Pfingstwochenende in Budapest verbringen zu dürfen.

 

 

Allerhand Gedanken strömen uns im Moment durch den Kopf. Bezüglich uns als Reisenden; dem Müll, den wir produzieren; der Kommunikation, die sich nun, da wir die Landessprachen nicht mehr beherrschen, so anders und oberflächlicher gestaltet; bezüglich der Rolle, die wir als Reisende und Gäste einnehmen; uvm... Doch diese Gedanken müssen sich erstmal setzen und wir sie etwas ordnen, weshalb du einen eher auf Fakten bezogenen Tagebuch-Eintrag lesen durftest.

 

Wir vermissen Euch, unsere Lieben, - ob Zuhause oder wo auch immer.